20130402 tz interview: Wir knacken Juve

Der Bayern-Kapitän im tz-Interview

Lahm sicher: "Wir knacken Juve"

Aktualisiert: 02.04.13 12:06

https://www.tz.de/sport/fc-bayern/bayern-kapitaen-philipp-lahm-duell-juventus-turin-champions-league-interview-2828577.html

München - Der Kapitän ist sich sicher: Der FC Bayern wird sich im Viertelfinale der Champions League gegen Juventus Turin durchsetzen. Philipp Lahm prangert im tz-Interview aber auch Missstände an.

Da vollbringt man Historisches, und zwei Tage später spricht niemand mehr davon! So läuft wohl eine Rekordsaison beim FC Bayern. Nach dem Sieg über Hamburg zählte am Montag bereits nur noch das Spiel gegen Juventus Turin (20.45 Uhr, Sky) und alles, was diese Mannschaft ausmacht. Jupp Heynckes hatte die Ita­liener schon vor dem HSV-Spiel auswendig gelernt. „Ich bin in der vergangenen Woche mit der alten Dame ins Bett gegangen und morgens wieder mit ihr aufgestanden“, sagte er bei der offiziellen Pressekonferenz in der Allianz Arena.

Heynckes will Juve juppen, er sieht einen absoluten Knaller auf die Fans zukommen. „Das wird wahnsinnig intensiv, wahnsinniges Tempo, Zweikampfverhalten und Aggressivität. Da wird alles drin sein, was ein Topspiel ausmacht“, sagte der Trainer.

Dabei ist verbal schon längst der übliche Kampf im Gange. Juve-Legende Dino Zoff legte im Interview vor, erklärte: „Deutsche Spieler haben oft Probleme mit dem italienischen Fußball!“ Und Thomas Müller entgegnete jedem Traditionsgehabe von der ewigen Unterlegenheit gegen die Azzuri. „Wir sind übrigens gegen Florenz weitergekommen, und gegen Neapel in der Gruppe auch. Danke.“ Ein klares Statement vom Rechtsaußen. Und was sagt der Kapitän? Die tz sprach zwischen Supersmit Verteidiger Philipp Lahm.

Herr Lahm, zunächst noch einmal zum Osterei – so eine Gala wie dieses 9:2, haben Sie das schon mal erlebt?

Lahm: Wir haben schon ein paar hohe Siege eingefahren, auch in der Champions League gegen Basel oder Lissabon. Ein 9:2 war aber noch nicht dabei! Vielleicht mal in der Jugend oder in der Vorbereitung.

Schade, dass es keine Schale dafür gibt…

Lahm: Das wäre definitiv schön gewesen! Die Schale zu Hause in der Allianz Arena! Aber wir hatten nur in der Hand, unser Spiel zu gewinnen. Wir konnten nicht auf Stuttgart schauen.

Wie war die Stimmung, als die Mannschaft vom Sieg der Dortmunder gehört hat?

Lahm: Ganz normal. Wir haben das registriert, aber mehr auch nicht. Man hat ja auch gesehen, dass die Mannschaft sehr konzentriert war auf dem Feld.

Wie genau haben Sie sich schon mit Juventus auseinandergesetzt? Beeindruckt so ein 2:1 gegen Inter vom Wochenende?

Lahm: Absolut. Sie dominieren ihre Liga! Das wird keine leichte Aufgabe, es ist eine typisch italienische Mannschaft, sehr geordnet, mit vielen guten Einzelspielern. Aber wir wissen auch, was wir können!

Haben Sie denn keine Bedenken, dass der FC Bayern sein Spiel möglicherweise nicht so aufziehen kann wie gewohnt?

Lahm: Wir wissen, dass wir jede Abwehr knacken können! Wir haben sehr gute Spieler und können dementsprechend kombinieren, das hat man gegen Hamburg gesehen.

Was muss bei Ecken für den Gegner passieren? Da sah Ihre Mannschaft zuletzt sehr schlecht aus.

Lahm: Da müssen wir wieder konzentrierter arbeiten! Das darf uns nicht passieren, auch wenn es beim Stand von 7:0 oder 8:0 nicht einfach ist. Gegen Leverkusen aber zum Beispiel hat Simon Rolfes ganz blank gestanden, das geht nicht! Gegen Arsenal haben wir eins bekommen, jetzt wieder zwei. Das darf nicht sein!

Was ist der Plan, wie gehen Sie dieses Spiel an?

Lahm: Konzentriert natürlich, von Anfang an! Da wird jede Nachlässigkeit bestraft, das dürfen wir uns nicht erlauben. Gerade zu Hause nicht.

Juve hat sehr kopfballstarke Spieler. Wer sticht für Sie besonders hervor?

Lahm: Ich denke, dass es insgesamt eine sehr gute Mannschaft ist, die defensiv, wie bei Italienern üblich, sehr geordnet agiert. Die Mannschaft ist nicht leicht zu bespielen, aber wir wollen vorlegen!

Spielt das EM-Halbfinale gegen Italien noch eine Rolle?

Lahm: Überhaupt nicht. Das war etwas völlig anderes, hat mit unserer Situation nichts zu tun. Es geht nun gegen Juventus – und gegen diese Mannschaft hatten wir ein gutes Erlebnis, als wir vor ein paar Jahren das entscheidende Spiel in der Gruppenphase in Turin gewonnen haben.

Interview: Michael Knippenkötter



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