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Bayern: "Stelle mich nicht hinten an"Ottl verlängert bis 2011

Angreifer Lukas Podolski (23) soll nun doch in der Rückrunde beim FC Bayern bleiben. "Ich gehe nicht davon aus, dass er geht", sagte Karl-Heinz Rummenigge am Mittwoch zum kicker. Derweil hat Mittelfeldspieler Andreas Ottl einen neuen Vertrag bis 2011 unterschreiben. Im Interview demonstriert der 22-jährige Defensivspezialist Selbstbewusstein.

Schuften für den angestrebten Stammplatz: Andreas Ottl.

© imago

kicker: Herr Ottl, warum verlängern Sie beim FC Bayern?

Andreas Ottl: Ich glaube, dass ich mich durchsetzen werde. Ich sehe mich auf dem Platz als Sechser.

kicker: Ist es nicht reizvoller, anderswo Stammkraft zu sein als bei Bayern Wackelkandidat?

Ottl: Ich weiß, dass ich bei einem neuen Klub einen anderen Stellenwert hätte. Die Konkurrenz hier ist das Reizvolle, zudem bietet kein anderer deutscher Verein die Perspektive, ständig in der Champions League und um die Meisterschaft zu spielen. Ich habe gezeigt, dass ich auf hohem Niveau spielen kann und sehe hier meine Chance.

kicker: Wissen Sie um Ihren Stellenwert bei Jürgen Klinsmann?

Ottl: Nein. Es gab kein Gespräch.

kicker: Wie sieht Ihre Karriereplanung aus?

Ottl: Ich möchte mich zu dem Spieler entwickeln, der bei Bayern die Nummersechs spielt. Mit meiner Übersicht, meiner Art der Spieleröffnung kann ich das und den Verteidigern die nötige Sicherheit geben. Wenn es erforderlich ist, kann ich auch robust spielen. Künftig möchte ich möglichst viele Einsätze. Und wer bei Bayern 30 Pflichtspiele macht, ist im Blickfeld der Nationalelf.

kicker: Mit Borowski sind es 2008/09 acht Mittelfeldspieler. Fürchten Sie nicht, dass Sie die enorme Konkurrenz in München erdrückt?

Ottl: Nein. Meine Konkurrenten haben ihre Qualitäten mehr in der Offensive, ich sehe mich als Abräumer. Und ich kann mich mit 22 noch entwickeln. Da sind einige Prozent offen, das ist mein Plus.

kicker: Mehr Tore könnten es sein.

Ottl: Ja, aber meine Hauptaufgabe ist die Defensive. Makelele musste einen Elfmeter schießen, damit er in der Premier League zu seinem Tor kam.

kicker: Haben Sie die Gewissheit, dass Bayern keine sechs mehr holt?

Ottl: Die hat man nie.

kicker: Auch Philipp Lahm ist eine Alternative als Nummersechs.

Ottl: Er ist als Verteidiger Weltklasse, den versetzt man nicht so einfach.

kicker: Gibt es die Möglichkeit zu einem vorzeitigen Ausstieg?

Ottl: Die gibt es immer. Aber ich unterschreibe, um mich beim FC Bayern durchzusetzen.

kicker: Macht Sie Lukas Podolskis Situation nicht nachdenklich?

Ottl: Nein, er ist ein Topstürmer bei einem europäischen Topklub, er macht seinen Weg.

kicker: Wie sehen Sie Ihre aktuelle Situation vor der Rückrunde?

Ottl: Ich hatte eine gute Vorbereitung, meine Fitness stimmt.

kicker: Sind Sie erster Stellvertreter für Zé Roberto und van Bommel?

Ottl: Ich stelle mich nicht hinten an und sage, wenn ihr nicht könnt, komme ich. Ich suche den Konkurrenzkampf und freue mich auf die Rückrunde.

Karlheinz Wild