200905 planet-beruf interview

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Philipp Lahm: „Wer nicht aufgibt, kann seine Ziele erreichen“

Der gebürtige Münchner ist Profi-Fußballer beim FC Bayern und Stammspieler in der deutschen Nationalmannschaft. Philipp Lahm ist erfolgreich, doch ohne Leistungsbereitschaft und harte Arbeit klappt auch im Sport nichts. Mit planet-beruf.de spricht der Nationalspieler über seine Karriere, die Philipp-Lahm-Stiftung und das Leben außerhalb des Fußballplatzes.


planet-beruf.de: Als Jugendlicher hast du die Realschule besucht und abgeschlossen. Wie war deine Schulzeit?

Philipp Lahm: Meine Schulzeit hat sich nicht groß von der vieler anderer Kinder unterschieden: Ich persönlich bin sehr gerne zur Schule gegangen, hatte viele Freunde und mit den Noten hatte ich glücklicherweise keine Probleme.

planet-beruf.de: Viele Jugendliche haben den Wunsch, Profisportler wie du zu werden. Doch nicht jeder erreicht dieses Ziel. Was rätst du ihnen?

Philipp Lahm: Ich glaube, dass es für Jugendliche wichtig ist, ihr Talent und ihre Neigungen zu erkennen. Sei es im Fußball oder in anderen Dingen. Aber man muss nicht zwangsläufig Profi-Fußballer sein, um ein glückliches Leben zu führen.

planet-beruf.de: Was hättest du getan, falls es mit der Fußballer-Karriere nicht geklappt hätte?

Philipp Lahm: Ich hätte vielleicht eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht, da es in meiner Familie schon einige Bankkaufleute gibt.

planet-beruf.de: Du musstest auch schon mit sportlichen Niederlagen kämpfen. Wie bist du damit umgegangen?

Philipp Lahm: Grundsätzlich ist meine Karriere bis heute sehr erfolgreich verlaufen. Aber im Sport verliert man auch und lernt früh damit umzugehen.

Das verlorene Halbfinale bei der WM 2006 und das verlorene Finale bei der EM 2008 waren bittere Niederlagen, die ich nicht sofort verarbeiten konnte. Aber ich setze mir immer neue Ziele und arbeite hart daran, diese zu erreichen, und gebe nicht gleich auf.

planet-beruf.de: Du hast die Philipp-Lahm-Stiftung gegründet und setzt dich damit für Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt ein. Wie bist du darauf gekommen?

Philipp Lahm: Im Sommer 2007 war ich in Südafrika und habe die Patenschaft für ein SOS-Kinderdorf übernommen. Ich habe mit Kindern des Dorfes Fußball gespielt und mir ihre Lebensumstände näher angesehen. Zumeist waren es Waisenkinder, deren Eltern an AIDS gestorben sind. Der Besuch hat mir gezeigt, dass es notwendig ist, zu helfen.

Kinder und Jugendliche, die in schwierigenfamiliären und wirtschaftlichen Situationen aufwachsen, benötigen Unterstützung. Nur so können sie ihr Leben irgendwann selbst in die Hand nehmen.

planet-beruf.de: Was können Jungs und Mädchen selbst für ihre Zukunft tun?

Philipp Lahm: Eine gute Schulbildung ist sehr wichtig. Denn oft ist sie ausschlaggebend für die berufliche Zukunft. Genauso wie eine gute Ausbildung. Ohne Ausbildung hat man es schwer, einen Job zu finden.

Durch den Beruf entwickelt man sich weiter und übernimmt Verantwortung. Auch persönlich ist es schön zu spüren, dass man gebraucht wird. Geschenkt wird einem jedoch nichts. Deshalb sollten die Jugendlichen immer Leistungsbereitschaft mitbringen und sich rechtzeitig um eine Ausbildung bewerben.

planet-beruf.de: Was kannst du als Fußballspieler den Jugendlichen für ihren Alltag vermitteln?

Philipp Lahm: Ich will ihnen ein Vorbild sein und Werte wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Gerechtigkeit vorleben. 

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