20100604 tz interview: "Das Team hat sehr viel Qua

Lahm im Interview: "Das Team hat sehr viel Qualität"

Aktualisiert: 04.06.10 18:06

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Der Kapitän traf gegen Bosnien-Herzegowina zum 1:1

© dpa

Frankfurt/Main - Im Interview erklärt Philipp Lahm, was die deutsche Mannschaft ausmacht - und beantwortet die Frage, ob er "Capitano" genannt werden möchte.

Das erste Spiel als echter Kapitän – es war für Philipp Lahm ein Wechselbad der Gefühle. Im ersten Durchgang sah er bei Dzekos Treffer noch unglücklich aus, dann wurde der Bayern-Star zum Captain Karacho: Wie einst 2006 gegen Costa Rica zimmerte der 26-Jährige bei der WM-Generalprobe das Leder zum Ausgleich unter die Latte.

Wo die Mannschaft steht, wie wichtig der Sieg für die WM-Stimmung war: Das Interview mit dem Häuptling des DFB-Teams.

Herr Lahm, was bedeutet Ihnen dieser Treffer im ersten Spiel als echter Kapitän?

Lahm: Das Tor war wichtig für die Mannschaft. Wir wollten aus der Halbzeit rauskommen und ein schnelles Tor schießen – das ist uns gelungen. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen.

Werden Sie eigentlich gerne „Capitano“ genannt?

Lahm: Lieber nicht. Der Begriff kommt aus einer Zeit, die für mich eigentlich abgeschlossen ist.

Werden Sie nun als Spielführer zum Torjäger?

Lahm: Man braucht nicht von mir zu erwarten, dass ich in jedem Spiel ein Tor mache. Meine Hauptaufgabe liegt in der Defensive, aber ich versuche auch, in der Offensive Akzente zu setzen. Das ist mir am Donnerstag gelungen.

Wie beurteilen Sie den 3:1-Sieg?

Lahm: Insgesamt hat die Mannschaft sehr gut gespielt, wir haben uns immer wieder Torchancen erspielt. Das war teilweise sehr ansehnlich…

…und sicher wichtig fürs Selbstvertrauen?

Lahm: Es ist gut, jetzt mit diesem guten Gefühl zur WM nach Südafrika fliegen zu können. Wir haben Ungarn 3:0 geschlagen, gegen Bosnien 3:1 gewonnen. Es ist wichtig für so eine junge Mannschaft, mit Selbstvertrauen nach Südafrika zu reisen – nur so können wir dort auch mutig spielen.

Im Abschluss hapert es jedoch noch teilweise.

Lahm: Richtig. Die Chancenverwertung ist ein Manko. Das müssen wir verbessern.

Auffällig ist, wie viel Schwung die Auswechslungen dem Team verleihen.

Lahm: Die Einwechselspieler sind sehr wichtig für die Mannschaft: dass immer wieder Spieler reinkommen, die dann Akzente setzen. Das hat gegen Bosnien sehr sehr gut geklappt.

Was zeichnet die Generation 2010 aus?

Lahm: Die Mannschaft hat sehr viel Qualität. So viele Spieler, die Duelle in der Offensive, Eins-gegen-Eins-Duelle mit Tempo gewinnen können, hatten wir selten im Kader.

Entsteht so ein neuer deutscher Spielstil?

Lahm: Das ist auf jeden Fall ein komplett anderer Stil. Aber wenn man die Weltmeister-Mannschaft von 1990 anschaut, da hatten wir auch Spieler wie Littbarski, Häßler oder Matthäus, die offensiv ins Eins-gegen-Eins gehen konnten. Das zeichnet nun auch unsere neue Spielergeneration aus. Wir haben jetzt natürlich eine extreme Breite bei diesen Spielern. Das ist wichtig. Ich glaube, dass wir sehr spielstark sind.

Tobias Altschäffl


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