20100625 tz interview: Da war immer Pfeffer drin

Lahm: "Da war immer Pfeffer drin"

Aktualisiert: 25.06.10 10:30

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Leitwolf Philipp Lahm.

© dpa

Pretoria - Nationalmannschafts-Kapitän Philipp Lahm spricht im tz-Interview über das Achtelfinale gegen Egland. Er sieht England als Favoriten an, es sei denn ...

Herr Lahm, Deutschland fiebert dem Klassiker gegen England entgegen. Welche persönlichen Erinnerungen haben Sie an diese Duelle?

Philipp Lahm (26): 1990 natürlich, das war meine erste Weltmeisterschaft. Und dann gleich dieses Drama im Elfmeterschießen! Dann noch 1996, die EM, wieder Halbfinale. Das sind so die Spiele. Aber 1966 ist natürlich auch ein Klassiker. Es waren immer Klassiker, große Spiele mit großen Spielern. Da war immer Pfeffer drin. Deswegen kann sich jeder von uns nur auf dieses Match am Sonntag freuen.

Geht man als deutscher Nationalspieler mit dem Gefühl in die Partie, dass es gegen England fast immer gut gegangen ist?

Lahm: Nein. Wir wissen, dass sie mit Sicherheit ein erfahreneres Team haben als wir, speziell was die internationalen Spiele betrifft. Die meisten ihrer Spieler spielen immer Champions League. Es wird sehr schwer. Ich würde sagen, dass England am Sonntag der Favorit ist.

Dabei sagte Gary Lineker doch einst: „Ein Spiel dauert 90 Minuten – und am Ende gewinnen immer die Deutschen…“

Lahm: Ich hätte nichts dagegen. Aber darauf sollten wir uns nicht verlassen. Wie gesagt: Favorit ist ganz klar England.

Außer es geht ins Elfmeterschießen…

Lahm: Stimmt, dann sind wir die Favoriten!

Wie wichtig war der Sieg gegen Ghana für die Entwicklung der Mannschaft?

Lahm: Sehr wichtig. Es ging um alles oder nichts. Und unser Team hat bestanden. Der Druck war enorm, aber wir haben diesem Druck standgehalten. Wir können zuversichtlich nach vorne schauen, unsere junge Mannschaft wird aus dieser Situation lernen. Und wir haben nun einen Vorteil.

Welchen?

Lahm: Unsere Mannschaft hat das erste K.o.-Spiel bereits hinter sich. Das Gefühl, in so einem Spiel bestehen zu können, ist sehr wichtig. Unsere Mannschaft hat schon enorm viel gelernt.

Waren Sie mit der Leistung gegen Ghana zufrieden?

Lahm: Nein. Wir haben zu viele klare Chancen zugelassen. Das darf uns gegen England nicht passieren. Denn die Engländer werden solche Nachlässigkeiten gnadenlos bestrafen. Wir müssen vorne früher Druck machen, dürfen dem Gegner nicht so viel Platz lassen.

Wie fällt Ihre Zwischenbilanz nach der Vorrunde aus?

Lahm: Wir haben zwei ordentliche Spiele gemacht. Am Mittwoch hatten wir Glück. Aber trotzdem: Insgesamt kann man auf die bisherigen Leistungen absolut aufbauen.

 

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