20040819 kicker: Interview mit Nationalverteidiger

Stuttgart: Interview mit Nationalverteidiger Philipp Lahm

19.08.2004, 10:18

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"Es wird keinen Bayern-Alleingang geben"

In der Nationalelf ist er gesetzt, bei VfB-Trainer Matthias Sammer saß er zuletzt nur auf der Bank. Dennoch ist der 20-Jährige überzeugt, dass seine Zeit in Stuttgart kommen wird.

Respektiert Sammers Entscheidung: Philipp Lahm.

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kicker: Herr Lahm, hatte Jürgen Klinsmann viel Arbeit mit Ihnen?

Philipp Lahm: In welcher Hinsicht?

kicker: Um Sie nach Ihrem Reservistendasein beim VfB aufzubauen.

Lahm: Überhaupt nicht.

kicker: Lässt Sie das so kalt?

Lahm: Natürlich nicht. Jeder Spieler will spielen. Aber ich war bei der EURO, bin später zur Mannschaft gekommen und Heiko Gerber hat gute Leistungen gebracht.

kicker: Sie verstehen Matthias Sammers Entscheidung?

Lahm: Sagen wir ein bisschen. Aber der Trainer hat das Sagen und ich akzeptiere und respektiere das.

kicker: Waren Sie überrascht?

Lahm: Die Überraschung hielt sich in Grenzen, es hat sich im Training abgezeichnet. Aber ich mache mir deswegen weniger Gedanken als viele glauben.

kicker: Gute Miene zum bösen Spiel?

Lahm: Überhaupt nicht. Ich werde weiter an mir arbeiten, um solche Leistungen zu bringen wie im Vorjahr, oder noch bessere. Alles Weitere kommt von ganz alleine.

kicker: Bis wann?

Lahm: Schwer zu sagen. Ich hoffe, schon im Pokal. Aber wir haben eine lange Saison vor uns, wollen in allen drei Wettbewerben viel erreichen. Da ist jeder Einzelne gefragt.

kicker: Bangen Sie um ihre Rolle in der Nationalmannschaft?

Lahm: Eigentlich nicht. Ich habe beim VfB bislang nicht zur Stammelf gehört und bin trotzdem nominiert worden.

kicker: Ist das die schwerste Phase ihrer noch jungen Karriere?

Lahm: Nein, mein Syndesmosebandriss bei den Bayern-Amateuren vor zwei Jahren war schlimmer.

kicker: Hat sich Felix Magath bei Ihnen gemeldet?

Lahm: Nein, warum auch?

kicker: Cacau sah Gelb-Rot und macht den Weg frei für Kuranyi. Hoffen Sie, dass Gerber auch patzt?

Lahm: Ganz sicher nicht. Wir beide verstehen uns wirklich sehr gut. Das ist keine Floskel, keiner würde dem anderen sowas wünschen. Meine Zeit kommt auch so.

kicker: Sind Sie mit dem Stuttgarter Bundesligastart zufrieden?

Lahm: Angesichts der Tatsache, dass wir in Nürnberg 48 Minuten in Unterzahl spielen mussten, sind vier Zähler in zwei Spielen okay.

kicker: Macht das 1:1 der Bayern gegen Berlin Hoffnung, dass der Rekordmeister doch zu stoppen ist?

Lahm: Es wird keinen Alleingang geben wie 2002, als Bayern mit 16 Punkten Vorsprung Meister wurde.

kicker: Wer soll sie aufhalten?

Lahm: Bremen, Schalke, Leverkusen - und natürlich wir.

Interview: George Moissidis


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