20040513 kicker: Lahm über Trainer-Diskussion und

"Der Druck geht nicht spurlos an mir vorüber"

13.05.2004, 10:37

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kicker: Herr Lahm, was hat Ihnen mehr auf den Magen geschlagen? Die verlorene Meisterschaft Ihres früheren und ab 2005 wieder künftigen Klubs FC Bayern? Oder die Niederlage des VfB beim HSV?

Philipp Lahm: Natürlich unsere Niederlage. Wir haben uns das Leben dadurch unnötig schwer gemacht.

kicker: Der VfB droht im Endspurt alles zu verspielen. Die Champions-League-Teilnahme ist gefährdet. Was ist los mit der bis zum 1:1 gegen Bochum so sicher auftretenden Mannschaft?

Lahm: Wenn wir das wüssten, dann würden wir's abstellen.

kicker: Die Mannschaft machte den Eindruck, als ob sie sich der Situation nicht richtig bewusst war, als ob sie mit halber Kraft zum Erfolg kommen wollte. Ohne Biss und Konzentration.

Lahm: Da kann ich nicht widersprechen. Das müssen wir ändern.

kicker: Spielt das Hin und Her um Felix Magath eine Rolle?

Lahm: Nein, das glaube ich nicht. Solche Gerüchte sind in der Bundesliga doch normal. In der Mannschaft wird über dieses Thema jedenfalls nicht groß gesprochen.

kicker: Wird Ihr aktueller Trainer 2005 auch Ihr neuer Trainer?

Lahm: Keine Ahnung. Ich weiß nicht, was da abläuft.

kicker: Während Sie es als Rechtsfüßer links zur Nationalelf geschafft haben, zeigt Ihre Formkurve auf rechts nach unten. Überrascht?

Lahm: Natürlich habe ich nicht immer gut gespielt, aber das hat nichts mit der Position zu tun.

kicker: Sie wirkten etwas müde. Geht Ihnen langsam die Puste aus?

Lahm: Nicht unbedingt. Aber es spielen andere Faktoren eine Rolle. Der permanente Druck, mit dem VfB national und international, mit der Nationalelf, dazu die gestiegenen Erwartungen an mich - das geht nicht spurlos an mir vorüber.

kicker: Muss man sich Sorgen machen für die EM?

Lahm: Nein. Das wird schon wieder.

kicker: Und was wird mit dem VfB?

Lahm: Wir müssen den FC Bayern schlagen. Ein Endspiel um einen Champions-League-Platz in Leverkusen wollen wir gerne verhindern.

kicker: Dazu darf Bayer in Bremen nicht gewinnen. Fürchten Sie, dass Werder nach all den Feiern schwere Beine und leichte Motivationsprobleme haben könnte?

Lahm: Hoffentlich nicht. Ich denke, dass Bremen sich nicht hängen lässt. Sie bekommen erst am Samstag die Meisterschale, dazu vor eigenem Publikum. Da werden sie sicher nicht verlieren wollen.

kicker: Wie gehen die Spiele aus?

Lahm: Wir siegen 2:1, Bremen schlägt Bayer 3:2.

Interview: George Moissidis


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